"Drei Schritte"
„Benzinpreis fällt teilweise unter 2 Euro pro Liter - Soll ich volltanken oder warten?
Gute Nachrichten für Autofahrer. Der Benzinpreis ist im freien Fall. Mittlerweile gibt es erste Tankstellen, die für den Liter Super zwischen…“, berichtet Focus Online. Andere Medien feiern die Rücknahme der Maskenpflicht in fast allen öffentlich zugänglichen Bereichen, und so manche Eltern frohlocken ob des Endes der Gängelei für ihre Kinder an den Schulen. Endlich wieder etwas Normalität!
Etwas Normalität? Der Mensch im allgemeinen, bisweilen sehr viele von ihnen im Besonderen, sind schon sehr merkwürdige Lebewesen. Einerseits erfinden, und entwickeln sie so manche Hochtechnologie, und andererseits sind sehr viele von ihnen so dumm wie drei Meter Feldweg, in dem sie die einfachen Konzepte nicht erkennen können. Nein? Zu weit aus dem Fenster gelehnt, zu viel an Beleidigung?
Nun, zum einen sprechen die vergangenen zwei Jahre eine andere Sprache, zum anderen – wie soll es anders sein? – die Medien berichten diesen Müll, da er immer noch von vielen angenommen werden mag. Jahrzehnte des Trainings haben die Medien davon überzeugt, so berichten zu können, da es bisher auch gerne angenommen wurde. Nicht die Menschen haben sich den Medien angepaßt, diese haben sich dem Niveau der Menschen anpassen (müssen).
Nicht zu weit vom Thema abschweifen zu wollen, ist trotz aller Dramatik irgendwie eine erleichternde Stimmung, manchen Falles auch eine an Hysterie grenzende Euphorie zu vernehmen. „Hurra wir leben noch“, trifft es fast auf dem Punkt. Kein Zweckoptimismus, mehr denn ein Lachen, eine Übersprunghandlung in der größten Not; schießt man innerhalb von zwei Jahren, nahezu weltweit, ganze Gesellschaften nieder, und stellt ihnen anschließend ein warmes Essen auf den Tisch, mit der Aussage – „Ohne uns würdet ihr verhungern.“
Weshalb tun die Medien, und die dahinter stehenden Verantwortlichen das? Sehr einfach die Antwort; weil sie es können. Sie können es tun, da sehr viele Menschen, sowohl jene der Medientreuen, als auch die Abtrünnigen, nach wie vor mit dieser Art an Verblödung in Resonanz gehen. Die eine Gruppe freut sich ob dieser frohen Botschaften, eine andere ignoriert diese wie immer nur im Augenwinkel, und wieder andere, teilen, leiten weiter, und empören sich darüber. In allen drei Fällen jedoch richten nahezu alle ihre Aufmerksamkeit dorthin, legitimieren diesen Mist, und verleihen den Machern somit erst ihre wahre Macht.
„Drei Schritte vorwärts, einen zurück“, diese Taktik ist es, worum es im Kern geht. Einfach in der Anwendung, leicht durchzuführen, und seit vielen Jahrhunderten schon äußerst erfolgreich. Aus diesem Grunde die drei Meter Feldweg – nicht um zu beleidigen – einzig deshalb, das diese simple Art der Manipulation, vor allem trotz einer Erkenntnis darüber, immer noch angewendet werden kann.
Durch die Aufmerksamkeit der Menschen, gleich welcher Art, ob dagegen, dafür, oder egal, beweist sich dies von selbst. Nicht ganz sicher: soll man nun darüber lachen, den Kopf schütteln, oder verzweifelt in Tränen ausbrechen? Zwei Jahre einer Freak-Show, zwei Jahre Dauerohrfeigen, blaue Augen, eingeschlagener Zähne und gebrochener Nasen haben offensichtlich noch immer nicht ausgereicht, um halbwegs verstanden zu haben, daß es zum einen keine neue, aber auch keine alte Normalität mehr geben wird, zum anderen, und das noch wesentlicher in seiner Gewichtung, sich der angerichtete Schaden, und die damit einhergehenden, dauerhaften Veränderung im Wesen der Menschheit sich werden nicht wirklich wieder gut machen lassen.
Wie zur Hölle kann dann irgendwer glauben, es werde ihm gut getan, wenn man auf einen viertgradig offenen Bruch ein Heftpflasterchen klebt? In einem kurzen Gespräch mit einem hier in der Nähe arbeitenden Geschäftsmann war ein freudiger Satz zu vernehmen gewesen; „Am Montag dürfen wir diese albernen Masken endlich abnehmen.“ Wirklich ein netter Mensch, klaren Verstandes, und doch die Worte voller Irrsinn. Stellvertretend für so viele, die das Konzept der drei Schritte noch immer nicht verstanden haben.
Ein anderes, nicht weniger bemerkenswertes Beispiel des Konzeptes der drei Schritte zeigt sich in der Ankündigung zur Entlastung der Autofahrer, in dem man darüber fabuliert, die hohen Sprit-Preise durch Zuschüsse ausgleichen zu wollen. Geschlechtergerecht ist das sicher nicht, da bekanntlich mehr Männer Auto fahren, als es womöglich Frauen tun. An diesem Beispiel ist sehr vieles deutlich erkennbar.
Zum einen gaukelt man Hilfe durch diejenigen vor, die das Problem in die Welt gebracht haben, in dem sie die Gelder derjenigen nehmen (Steuergelder), und es vermindert um den Faktor Raub in kleinen Häppchen an den bereits Beraubten zurückgeben. Andererseits stiftet man Verwirrung dadurch, wieder einmal die Geschlechter – Mann und Weib – gegeneinander aufzuhetzen.
Gendergeschwurbel, wohl wahr, jedoch nicht ohne Wirkung. Tausende derlei Beispiele ließen sich hinzufügen, umgeben von nichts anderem, als dem Konzept der drei Schritte vorwärts, und einen zurück, besteht nahezu sowohl das politische, als auch das damit gesteuerte, gesellschaftliche Leben aus diesem Konzept der Wegbestimmung, dem leider, oder trotz so mancher Erkenntnis, immer noch die meisten Menschen folgen wollen.
Unbekannt die Anzahl, wie oft die Worte des ehemaligen EU-Chefs Jean-Claude Junker geteilt worden sind, in dem er sehr offen darüber sprach, wie das Konzept der drei Schritte vorwärts angewandt wird. "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
Was, bitte, ist an dieser Aussage nicht zu verstehen? Vermutlich nur eines: daß dies auf allen Ebenen angewendet wird. Im Großen, wie im Kleinen. Ganz egal, worum sich die Themen drehen, ganz gleich wie deutlich oder verborgen gewisse Dinge vorangetrieben werden, das Konzept ist immer dasselbe. Wirken kann es nur aus einem Grund, und das wissen die agierenden Kräfte nur zu gut, einerseits verliert sich rückwärts gerichtet der Blick, die Erinnerung der meisten Menschen nach ca. vierzehn Tagen, und andererseits überfordert man die Menschen mit einem Dauerfeuer der Informationen in dem Maße, daß keine von diesen wirklich geistig verdaut werden kann. Mit anderen Worten: der Dauer-Würge-Reiz einer Informations-Überforderung verhindert schlicht eine Verarbeitung des Gehörten, oder Gelesenen in der Form, daß es vielmals als „verbaler Dünnschiß“ den Körper einfach wieder verläßt.
Verständlich: der Mensch strebt nach innerem Frieden und äußerer Ruhe. Im Angebot dieser, vergißt er leider nur allzu schnell, wer ihm diesen Frieden und die Ruhe vorher genommen hat, vielmehr, er sie sich hat nehmen lassen. Drei Schritte vorwärts, und einen zurück.
Herzlichst Ingo

Bild: Acryl auf Dipond, 80x70cm
© ingo
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