Trau Schau Wem
von Oliver Schüller
Ein Sprichwort, daß ich meiner Kindheit gelernt habe. Wieviele der nachfolgenden Generation werden es wohl noch kennen.
Ich versuche mal, meine Deutung dieses Sprichwortes darzulegen:
Trau - Vertraue.
Schau - Sieh Dir diejenigen an, denen Du vertrauen sollst, willst oder wirst.
Wem - Wähle.
Einfaches Sprichwort. Hat mich vor etlichen Tricksereien mit Matchbox-Autos und Kaugummis bewahrt. Solche Kaupelgeschäfte spiegeln sich eigentlich immer im Leumund der Partner wider. Kann man drauf reagieren.
Was in der Kindheit so einfach und auch ziemlich sicher funktioniert hat, kann das auch im späteren Leben, zum Beispiel als erwachsener, mündiger Bürger, demokratisch gestählt und sicher im Umgang mit all den Gefahren, die das Leben so feilhält, mit all dem Wissen, das man aus Medien, Studium und Berufsalltag gewonnen hat, kann das also immer noch funktionieren?
Vielleicht sollte hier jemand einspringen, der viele Beispiele aus der Vergangenheit anführt, die zeigen, daß wir immer dann betrogen werden, wenn wir dem Trau Schau Wem keine Aufmerksamkeit gewidmet haben.
Ich mache mal einen Anfang:
Zitat aus dem Wahlprogramm der Grünen zur Bundestagswahl 2021:
„Keine deutschen Waffen in Kriegsgebiete und Diktaturen Exporte von Waffen und Rüstungsgütern an Diktaturen, menschenrechtsverachtende Regime und in Kriegsgebiete verbieten sich. Für die Reduktion von europäischen Rüstungsexporten wollen wir eine gemeinsame restriktive Rüstungsexportkontrolle der EU mit einklagbaren strengen Regeln und Sanktionsmöglichkeiten.“
Auf den Wahlplakaten sah das zum Beispiel so aus:
Der Verweis: Bayrischer Rundfunk, Faktenfuchs
Hier funktioniert mein Sprichwort.
Machen wir mal weiter.
Die FDP kam mit diesen Aussagen:
Vom Schulweg, also dem ganz einfachen, zu Fuß gefahrlos zur Schule kommen, egal wie alt und wie hilflos, reden wir hier nicht. Die Bildung, die „Bologna“ uns erlaubt, wird uns ganz sicher gerade nicht in die Zukunft führen (darf man „führen“ noch sagen?). Und deshalb wenden sich auch Länder, die dieses „Bildungs“- System bereits übernommen hatten, wieder ab.
Wenn selbst die Bertelsmann-Stiftung (der ich sehr kritisch gegenüberstehe) erschreckende Zahlen von Schulabgängern ohne Abschluß beschreibt (bertelsmann-stiftung.de, PDF), sollte man Herrn Lindner mal fragen, was er und seine Partei seit Jahren zu diesem Thema so unternehmen.
Ein Schulweg in einem, mit Hilfe dieses Herren, ideologisierten Bildungssystem führt nicht in die Zukunft, sondern in den Abgrund.
CDU und CSU hatten sich ja wieder einmal auf ein gemeinsames Wahlprogramm geeinigt. Die Parteien, die hauptverantwortlich für das Verschwinden jedweder Sicherheit auf deutschen Straßen und in unseren Innenstädten sind, stellten sich unter anderem so vor:
Wie viele Frauen, Mädchen und Männer können heute dieser freundlich lächelnden Dame auf dem Wahlplakat nicht mehr zustimmen, einfach, weil sie nicht mehr am Leben sind?
Nach 16 Jahren als Regierungspartei gaukelt man hier dem Wähler eine Wirklichkeit vor, die er in seinem täglichen Leben nicht erfährt. 5 - setzen.
Die Linke kam unter anderem so:
Was sagen wohl all die Mieter, die aufgrund der auch und besonders von den Linken unterstützen massenhaften Einwanderung nicht nur höhere Mieten zahlen und besonders um noch verbliebenen bezahlbaren Wohnraum konkurrieren müssen, sondern mittlerweile auch ganz direkt aus ihren Wohnungen geworfen werden, um Platz zu schaffen. Platz für wen?
Die SPD zum Beispiel so:
Und in ihrem Programm heißt es dann: „Insgesamt werden wir für eine bedarfsgerechte Grundfinanzierung der Kliniken, den Erhalt der Versorgung inklusive den Ausbau der integrierten Versorgungszentren in den ländlichen Regionen sowie eine integrierte, bessere Notfallversorgung sorgen.“
Was sagen wohl die Klinikangestellten in Adorf, Reichenbach und anderswo dazu?
Noch wen vergessen? Ach ja die AfD. Schau’n wir mal:
Und das ist so eingetreten!
Was ALLE diese Wahlplakate gemeinsam haben: Aussagen, die keinerlei Bekenntnis zum eigenen Handeln der jeweiligen Partei beinhalten. Einfach so: „Morgen ist der Himmel blau“ oder „Mit uns in die Zukunft“ - ja, in welche. Zumindest ein Wahlplakat hat allerdings das Ergebnis korrekt vorhergesagt. Ist ja schon mal was.
Und was wollen sie nun eigentlich wirklich, die Parteien? Nun, in den Programmen steht es geschrieben. Alle diese Programme sind im Netz abrufbar. Lesen müßt Ihr sie selbst, und die meisten sind auch nicht allzu lang.
SIE SAGEN ES EUCH
