So geht eine vernünftige Diskussion! Mehr davon!
Podiumsgespräch im Rahmen des FORUM FRAUENKIRCHE 2023
Liveübertragung aus dem Hauptraum der Frauenkirche Dresden am Donnerstag, 02. März 2023, ab 19:30 Uhr
Lukas Rietzschel, Schriftsteller
Uwe Tellkamp, Schriftsteller
Moderation Alexandra Gerlach
Sprache ist wirkmächtig. Sie prägt unser Denken und Handeln. Sie stiftet Identität. Unbestritten gehört die Freiheit des Wortes zu den Fundamenten der Demokratie. Das Recht auf Meinungsfreiheit verbrieft die Möglichkeit des Einzelnen, am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Es ist erlaubt und erwünscht, sich öffentlich zu äußern, einzumischen, Stellung zu beziehen.
Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus in Länder, wo öffentlich geäußerte Kritik staatlich unterdrückt und sanktioniert wird.
Im Zuge einer Dynamisierung vielfältiger Wandlungsprozesse sind gegenwärtig weltweit Radikalisierungstendenzen in Politik und Gesellschaft zu verzeichnen. Nationalistische und rassistische Strömungen nehmen zu; ein ethischen Grundsätzen verpflichteter Verhaltenskonsens verliert auch in demokratischen Staaten an Selbstverständnis und Geltung bis hin zu einer Unterwanderung der Demokratie, die sich offensichtlich in einer Krise befindet.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie es um die Freiheit des Wortes als eine der Stärken der demokratischen Gesellschaft in unserem Land steht. Gestaltet sich der öffentliche Diskurs so frei, wie es u.a. in der friedlichen Revolution 1989 gefordert wurde, oder gibt es Einschränkungen, die zur Marginalisierung von Meinungen und zum Ausschluss vom öffentlichen Diskurs führen?
DIE PODIUSMGÄSTE
LUKAS RIETZSCHEL, geboren 1994 in Räckelwitz, gehört – so formulierte es die Wochenzeitung DIE ZEIT – zu den wichtigsten jungen Schriftstellern des Ostens. 2018 erschien Rietzschels Debüt-Roman »Mit der Faust in die Welt schlagen«, 2021 folgte das Buch »Die Raumfahrer«. Beides sind bereits Bestseller. Ebenfalls 2021 veröffentlichte Lukas Rietzschel das Theaterstück »Widerstand«. Der Autor lebt und arbeitet in Görlitz.
UWE TELLKAMP, geboren 1968 in Dresden, ist ist einer der erfolgreichsten und umstrittensten deutschen Schriftsteller. Sein Roman »Der Turm« wurde 2008 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Auch für seine Lyrik ist Tellkamp mehrfach geehrt worden, darunter 2004 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis. 2022 veröffentlichte er den Roman »Der Schlaf in den Uhren«. Tellkamp äußerte sich mehrfach kritisch zu Themen wie Migration und Meinungsfreiheit. Er lebt und arbeitet in Dresden.
Quelle: Youtube-Beschreibung
Meine 5 Cent
Die Moderatorin gelangte mehrfach an ihre Grenzen, Lukas Rietzschel war für mich wenig überzeugend, viel Nichtssagendes, sicher zum großen Teil seiner Jugend geschuldet und sicher auch der täglichen Gehirnwäsche, der sich kaum jemand entziehen kann.
Und natürlich hat - auch was der Beifall des Publikums eindeutig zeigt - Uwe Tellkamp die Mehrheitsmeinung auf seiner Seite.
Was allerdings nicht so wichtig ist. Wir wissen ja: die Mehrheit kann irren, irrte so oft in der Geschichte!
Wichtig ist, daß alle gesellschaftlichen Gruppen zu den wichtigen Themen ins Gespräch kommen und bleiben!
Die Akteure auf der Bühne, die sich nicht beteiligen oder das Reden gar hintertreiben, können dann als Spaltpilze klar identifiziert werden!
Uwe Tellkamps bestes Zitat
"Und fragst Du Dich, wie wir das ändern? Der Ort ist hier und nicht in aller Herren Ländern. Und fragst Du mich, ob ich das Land verlasse, so sag ich nein, denn hier ist alles, was ich hasse!"
Einfach genial, wie Uwe Tellkamp seine Verse so passend an die nichts sagenden Fragen und Aussagen dieses Pfarrers und des blutjungen systemkonformen Rietzschel…anfügt.
„Journalunken“ gefällt mir besonders gut. 🙂
Mal abgesehen, davon, daß Uwe Tellkamp natürlich etwas älter und damit auch erfahrener ist, u.a. in Fragen Diktatur, ist es wohl schon ziemliches Geschwurbel, was der junge Mann da abliefert. Von Kindesbeinen an indoktriniert ohne Westfernsehen… 😉