Gedanken zur Nacht - Geistige Freiheit
„Geistige Freiheit wird nicht gewährt, sie ist vorhanden oder fehlt. Geistige Freiheit wird auch nicht gefordert, sondern sie wird bewiesen, und davon lebt die Welt. Nichts ist einfacher als dieser Nachweis, doch auch nichts schwieriger. Was jeder könnte, wer vermags?“
Ernst Jünger, Maxima - Minima, 1964
Ja, wer vermags? Die geistige Freiheit – wer nennt sie noch sein eigen und wenn vorhanden, in welcher Definition und auf welcher Grundlage? Ist auch die geistige Freiheit mit der physischen Freiheit gleichzusetzen – wohl kaum? Von größerer Wichtigkeit, die Frage - wenn geistige Freiheit in Anspruch genommen wird, ist diese auch gesund oder nur ein Trugbild, eine Fata Morgana in der geistigen Wüste der Illusion?
„Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepaßt an eine kranke Gesellschaft zu sein.“
Jiddu Krishnamurti
Frei ist nur, was auch gesund ist. Nichts könnte deutlicher zu spüren sein als das, wenn selbst die Medizin das Gesunde zum Kranken erklärt – die asymptomatischen Erkrankten.
Hätte es die Medien nie gegeben, so wäre Pasteur auf seinen Theorien womöglich sitzen geblieben – die Mähr vom Kampf der Größen der frühen Wissenschaft nie erzählt worden.
Eine Gesellschaft und nicht nur die unsere, kann keine gesunde Gesellschaft sein, wenn deren einziges Ziel, einzig im Erlangen von materiellem Wohlstand begründet liegt. Es bleibt so lange eine kranke Gesellschaft, wenn Erwachsene im Geiste Kinder bleiben und deren Spielsachen nie genug sein können. Am oberen Ende der Fahnenstange angekommen, weht ein stürmischer Wind, doch geht es nicht weiter nach oben und wer sich nicht halten kann, der fällt.
An diesem Punkt nun angekommen, fallen zunehmend mehr – die einen früher, die anderen später - bald. Der Wert dessen, was sich so vehement mit geistiger Umnachtung am Leben zu erhalten versucht, zerbröselt zu Staub und wird vom Winde verweht. Der Mammon schmilzt dahin, die geglaubte Freiheit eines Urlaubes findet nur noch in Erinnerungen ihren Platz und die geistige Freiheit wird aufgefressen von Political Correctness.
Geistige Freiheit ist das nicht denken zu müssen, was du sollst, sondern denken zu wollen, was du fühlst – zu denken was ist, nicht zu denken, was darf sein. Geistige Gesundheit, ist zwischen dem, was Wirklichkeit ist und einer Illusion dessen, unterscheiden zu können.
Von geistiger Gesundheit einer Gesellschaft kann und darf nie gesprochen werden, wenn es eben diese akzeptiert, als krank zu gelten, wenn doch gesund, wenn diese es zuläßt, von geistigen Zwergen a la Bearbock regiert, von entlaufenen Irren via Lauterbächlein belehrt zu werden und es hinnimmt, seinen Kindern, sogar diese selbst dazu zwingt, die Luft zum atmen nehmen zu lassen.
Als geistig gesund kann nicht derjenige betrachtet werden, der es nicht vermag zu unterscheiden, daß auswendig gelernte Informationen kein freies Denken ist, daß einstudierter Glaube kein Wissen, daß artiges Nachplappern von abstrusen Ideologien, keinen eigenen Überlegungen entsprungen sein kann – niemals kann eine Gesellschaft als geistig gesund gelten, wenn sie sich im Individuellen nicht selbst zu organisieren vermag und es anderen überläßt, über Wohl und Wehe zu entscheiden.
Niemals gedeiht ein gesunder Geist auf dem Nährboden der Dummheit, gedüngt mit Ignoranz und wohl gehegt von einem Heer gut angepaßter Systemgärtner, deren geglaubte, geistige Freiheit darin besteht, daß ihnen verabreichte, nährstofflose „Wissensgut“ wieder und wieder zu käuen und wenn gewünscht, es in wohlgeformten Portion, denen vor die Füße zu kotzen, die es von ihnen erwarten.
Die geistige Freiheit wird und kann von niemandem gewährt werden und ist schlicht nicht vorhanden, wenn die Grundlage einer Gesundheit derer fehlt. Wer soll sie fordern, wenn der Patient hernieder liegt im Fieber der Willenlosigkeit oder des Unvermögens? Wer vermag Anspruch zu erheben, in geistiger Freiheit leben zu dürfen, wenn er sich deren Gesundung verweigert?
Der einzig wahre Weg der Genesung kann sein, von den Giften die Finger zu lassen, gereicht durch fremde Ideologien, loszulassen von dem dargebotenen und als alternativlos bezeichneten Informationen, seinen Geist zu entleeren von all dem Müll, der von Generation zu Generation als das sogenannte Wissen übermittelt wurde – sich somit selbstbefreiend aus der gedanklichen Umklammerung zu lösen, die ein eigenständiges Denken nie zulassen kann, da deren Existenz, dadurch augenblicklich zum Erliegen käme.
Gut angepaßt an eine kranke Gesellschaft wird niemals und für keinen eine geistige Gesundheit erwachsen können. Niemals wird der gut Angepaßte, auch nur in die Nähe einer geistigen Freiheit gelangen können, wenn dessen Geist, verseucht durch allerlei Müll, sich nicht zu reinigen vermag.
Nichts ist leichter, aber auch nichts ist schwerer, als den Beweis einer geistigen Freiheit zu erbringen, sofern es gewollt und vermocht werden will.
Herzlichst Ingo
Dieser Mann ist freier in Unfreiheit als die meisten Menschen in materieller Freiheit.

Mit der geistigen Freiheit ist es wie mit der Macht: Man nimmt sie sich oder man lässt sie sich nehmen. Dazwischen ist nichts. Was hilft es, wenn die Gedanken frei sind? Aus Gedanken müssen Taten erwachsen. Daran scheitern die meisten Menschen. Es sind Jammerlappen!
Jedes System weltweit hat Lücken. Es gilt, diese individuellen Lücken zu entdecken und zu nutzen! Es gibt freie behördlich ungeregelte Berufe und es gibt immer wieder neue Gelegenheiten, um Geschäfte zu entwickeln: Produktion, Handel und Dienstleistungen.
Inkompetente Menschen sind Maulhelden! Sie vergreifen sich verbal an allem, was ihnen in den Sinn kommt. Statt ihr Leben verantwortungsvoll zu gestalten, finden sie stets Entschuldigungen für ihr Stillhalten und Schuldige für ihr eigenes Versagen. Warum ist das so?
Mein Schlüsselerlebnis hatte ich vor mehr als 25 Jahren in einer Christengemeinde. Eine Mitverbundene ließ sich über Führungskräfte aus. Sie war ein Jammerlappen! Als ich mich bereiterklärte, für sie einzutreten und eine konkrete Führungskraft zur Rede zu stellen, bremste sie mich aus. Das wollte sie auf keinen Fall! Aber sie hat bei mir lang und breit ihren verbalen Müll abgeladen, weil sie selbst keinerlei Kompetenz hatte, sich zu wehren oder sich von anderen unterstützen zu lassen.
Das Alltagsleben ist voller Herausforderungen, der Masse zum Übeltun zu folgen oder das zu tun, was man selbst für sich als richtig oder besser erkannt hat. Ich habe diesen Kulturkreis einer jüdischen Sekte im Mai 2000 verlassen und mich ernsthaften Dingen zugewandt, um ein authentisches Leben zu führen.