Wer schreibt, der bleibt
In meinem kürzlich geschriebenen „Öffentlichen Brief an den Schulleiter des Gymnasiums Markneukirchen“ durfte dieser eine Aufrufzahl von über 2000 Klicks genießen. Dies zeigt, dass das Thema im Interesse vieler Leute ist. Während übliche Tageszeitungen berichten, was keiner hören will aber leicht zu glauben ist (Lügen), beschäftigen sich alternative Medien mit den Themen, die näher an der Wahrheit dran sind und für großes Aufsehen sorgen. Alternative Medien sind sozusagen die roten Pillen des 21. Jahrhunderts, die den elitären Journalismus in den Schatten stellen. Und das ist gut so.
Schreiben kann man nicht genug. Ich schreibe prinzipiell schon mein ganzes Leben lang. Obwohl meine Karriere als Filmemacher im Jahr 2015 begann, hab ich schon als kleiner Bub´ Geschichten geschrieben. Vorher, als ich selber noch nicht schreiben konnte, wurde mir vorgelesen. Die Grundlage für mein heutiges Leben, letztlich unser aller Leben, war das Hören. Ich kenne viele Leute, die viele Bücher auf einmal verschlingen, doch mit Büchern wie „Medea“ und „Romeo und Julia“ zu Schulzeiten verlor ich das Interesse selber mehr zu lesen.
Nichtsdestotrotz waren Geschichten mir nicht fremd geblieben. Geschichten (oder Erzählungen) über die gute alte Zeit, über erfundene Charaktere, die man sich bei einem Lagerfeuerabend oder beim Klassentreffen erzählt, sind nicht wegzudenken. Geschichten geben uns ein Stück Freiheit, unsere Würde und unsere Identität in Jesus Christus zurück. Geschichten haben den Drang geboren zu werden, damit sie die volle Palette des emotionalen Daseins des Menschen ausnutzen können, z.B. Liebe; Mut; Treue; Geborgenheit. Es geht auch nicht ohne Angst und Hass, ohne Tod und Trauer. Geschichten bieten den ultimativen Showdown zwischen Licht und Finsternis. Sie haben das Potential Dinge zu verändern. Sie möchten uns wegweisen.
Wer schreibt, hat die Verantwortung über sein Werk. Er ist rechtlich haftbar vor Gott und den Menschen und nicht bei jedem Satz wird er Applaus ernten. Schreiben ist eine Grauzone und es kommt bei allem, was man liest, auf das Herz des Schreibers an. Kritik ist gern gesehen, aber bitte konstruktiv.
Wenn ich schreibe, bin ich recht frei was die Gestaltung betrifft. In meinen Geschichten versuche ich nicht das Problem in eine Box zu packen, sondern diese zu öffnen und zu entdecken was außerhalb des irdischen Befindens (Raum und Zeit) stattfindet. Im Schulunterricht musste man sich oft die Frage gefallen lassen: „Was will der Autor uns damit sagen?“. Wenn mir diese Frage jemand zu meinen Werken stellen würde, würde ich ihm antworten: „Frag Gott, was er Dir dadurch sagen möchte“. Mir geht es in meinen Schreiben nicht darum, einen Willen zu erzwingen, Erwartungen zu erfüllen oder darauf zu hoffen, dass dieses Schreiben etwas ändert. Ich höre schon im Vorhinein des Schreibens auf zu glauben, dass das eintrifft, was ich mir wünsche und schreibe im göttlichen Vertrauen, dass Gott es zum Guten verwenden kann. Ich stelle es ihm zur Verfügung, dass er Menschenherzen erweichen kann, die Mauern Jerichos zum Einsturz bringen kann und ich letztlich mich gebrauchen lasse, als ein Werkzeug für Veränderung.
Leider wurde im Namen des Schreibens viel Schande über diese Welt gebracht und so befinden wir uns wegen vieler Schreiben in der heutigen Zwickmühle. Ich erinnere an das Schreiben von Klaus Schwab zum Thema „COVID-19: Der große Umbruch“. Und ja es mag noch so schlimm und abartig sein, ist es doch gut, dass solche Schreiben entstehen. Denn anhand des Geschriebenen erkennt man die Menschlichkeit eines jeden. So entlarvt sich aus dem Schreiben, das gute & böse Gedankengut des menschlichen Herzens, die Verletzlichkeit der Seele und die Verrücktheit des Verstandes.
Viele erschrecken vor diesem Schreibprozess zurück und reden sich ein, dass sie nicht schreiben können. Ich falle dieser Lüge auch immer und immer wieder zum Opfer und kann nur behaupten, dass der Mensch auch dazu geschaffen wurde zu schreiben. Und so kann ich Dich, lieber Leser, nur ermutigen zu schreiben. Schreibe Briefe, Bücher, Musik, Filme, was auch immer: lass Dich als ein Werkzeug gebrauchen. Tue es aber in einem freundlichen und humanen Sinne. Man muss die andere Seite bedenken. Nicht jeder kann Deinen Zorn verstehen, den Du gerade einem Politiker ablegst, vielmehr liest er dein Schreiben gleich gar nicht. In meinen Augen, macht der respektvolle Ton, ja gar Liebe zu der Person den Unterschied, auch wenn ich nicht mit dem übereinstimme, was dieser denkt und tut.
Die Liebe zwischen Gott und Mensch (Agape), zwischen Mensch und seinem Nächsten (Philia) und das Erwachen zu dem Bewusstsein (welches durch ein Lügennetz durch Medien, Politik und Co. versucht wird zu verhindern) ist die Furcht des Teufels.
Leben wir diese Liebe, enden seinen finsteren Pläne.
Wer schreibt, der bleibt.
Johannes Schmidt



Gestern entdeckte ich einen Satz von Friedrich Nietzsche aus „Also sprach Zarathustra“ : „Wer den Leser kennt, der tut nichts mehr für den Leser. Noch ein Jahrhundert Leser – und der Geist selber wird stinken. Daß jedermann lesen lernen darf, verdirbt auf die Dauer nicht allein das Schreiben, sondern auch das Denken.“
Lasst uns miteinander reden und miteinander singen! Nur im gesprochenen und im gesungenen Wort entfaltet sich die volle Kraft von Sprache und Geist. Das geschriebene Wort kann nur eine Einladung sein, sich zu versammeln.
„Ma klaane Welt“ ist ein vogtländisches Volkslied, das wir immer wieder gerne singen. Es fokussiert auf die Essenz unseres Daseins.
https://www.youtube.com/watch?v=SBkuRlKrkVk
https://www.youtube.com/watch?v=rq_Xja26uC4